gegen das vergessen
Die Flucht aus Schlesien in den Westen des Deutschen Reiches ist ein aktuelles Thema vieler Heimatvertriebener, da genau diese Generation der von Flucht und Vertreibung betroffenen Deutschen immer kleiner wird und wir schon in ein paar Jahren keine Gelegenheit mehr haben werden, Familiengeschichten aus erster Hand zu erfahren.
Der Fluchtweg meiner Großeltern führte im Winter 1944/45 von Ostrowo bis weit über Cottbus hinaus. Rund 500 km, die mit Pferd und Wagen bestritten wurden.
Genau diesen Weg, der heute größtenteils durch Polen führt, bin ich gefahren. Die Motive sind an Memoiren angelehnt, in denen meine Großmutter Tag für Tag Erinnertes der Flucht erzählte. So begab ich mich auf eine Reise in eine mir fremde und durch viele Erzählungen doch vertraute Vergangenheit, um Eindrücke mit dem jugendlichen Empfinden einer Angehörigen festzuhalten und den Weg einer Frau noch einmal abzugehen, der für sie vor knapp 70 Jahren mit viel Leid und Angst verbunden gewesen sein muss. Ein Familienalbum, welches gleichzeitig meine Motivation, die Revitalisierung gegen das Vergessen, erfüllt.